01.04.2017: 37. Tropenmedizinisches Kolloquium

Veröffentlicht: 09. Feb 2017  | Tags: Veranstaltung, Tropenmedizin, Ärzte

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

unser 37. Tropenmedizinisches Kolloquium ist der Resistenzproblematik bei der Behandlung von Infektionskrankheiten mit besonderer Berücksichtigung von tropen- und reisemedizinisch relevanten Aspekten gewidmet.

Weltweit nehmen antimikrobielle Resistenzen zu. Bakterielle Infektionen durch multiresistente grampositive Keime wie auch die immer häufiger auftretenden komplexen Mehrfachresistenzen bei gramnegativen Keimen sind in der Praxis wie in der Klinik gefürchtet. Reisende, die im Ausland Kontakt mit dem Gesundheitssystem gehabt haben, können Träger solcher hochresistenter Keime sein. Diesem Aspekt muss im Fall einer Erkrankung Rechnung getragen werden.

Der Weltmalariareport der WHO zeigte in den letzten 15 Jahren einen Rückgang der globalen Malaria-Fallzahlen und -Todesfälle. Dieser Erfolg ist zu einem großen Teil der Therapie mit Artemisinin-haltigen Kombinationstherapien geschuldet. In Südostasien nehmen jedoch die Resistenzen gegen diese wichtige Medikamentengruppe bedenklich zu. Gleichzeitig wird bei Moskitos eine zunehmende Resistenz gegen gängi­ge Insektizide beobachtet, was die Wirksamkeit von imprägnierten Bettnetzen und anderen Vektorkontroll­maßnahmen mindert.

Die Therapien von afrikanischer Schlafkrankheit und der viszeralen Leishmaniose sind komplex. Angesichts begrenzter therapeutischer Optionen werden die Behandlungszentren bei Resistenzentwicklung vor kaum lösbare Herausforderungen gestellt.

Ein klinisches Versagen in der Behandlung der Lepra wird meistens auf unzureichende Compliance zurückgeführt und die Möglichkeit einer Medikamentenresistenz von der WHO bisher nicht berücksichtigt. Die Behandlung von Infektionen durch nichttuberkulöse Mykobakterien kann ebenso komplex wie die Behandlung einer MDR-Tuberku­lose sein. Auch diese Problematik soll in einem Übersichtsreferat diskutiert werden.

Antiviralen und antiretroviralen Resistenzen wurde in der Vergangenheit mit der Entwicklung neuer und auch besser verträglicher Medikamente begegnet. Der Zugang zu diesen Medikamenten ist jedoch Ländern mit eingeschränkten Ressourcen weitgehend verwehrt, mit fatalen Konsequenzen für die betroffenen Menschen.

Wenig Beachtung findet bisher die Möglichkeit einer Resistenzentwicklung gegen Anthelminthika. Vor dem Hintergrund der über viele Jahre hinweg durchgeführten Massen­behandlungskampagnen mit Wurmmitteln und fehlender Alternativen soll auch dieser Fragestellung nachgegangen werden. In der Veterinärmedizin sind Anthelminthika-Resistenzen bereits weit verbreitet.

Zum Abschluss möchten wir noch eine Auswahl aktueller Fälle vorstellen und mit Ihnen diskutieren.
Wir hoffen, dass es uns gelungen ist ein für Sie interessantes Programm zusammen zu stellen und freuen uns auf Ihren Besuch.


Prof. Dr. August Stich
Dr. Andreas Müller

Wann: Samstag 1.4.2017 von 9:00 bis ca. 13:00 Uhr

Wo: Klinikum Würzburg Mitte gGmbH, Standort Missioklinik, Haus St. Michael, Mariannhillstr. 1c, 97074 Würzburg

Anmeldung: Eine Teilnahmebestätigung erhalten Sie vor Ort. Eine Zertifizierung der Fortbildungsveranstaltung durch die Bayerische Landesärztekammer ist beantragt. Die Teilnahme ist kostenlos! Für die optimale Planung ist Ihre Anmeldung wichtig. Bitte melden Sie sich über das Formular im Programmflyer per Fax 0931/791-2826 oder E-Mail: tropenteam@missioklinik.de.

Einladungsflyer mit weiteren Infos, Programm und Anmeldeformular als PDF

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37. Tropenmedizinisches Kolloquium
Prof. Dr. med. August Stich
Dr. med. Andreas Müller